Finistère (bretonisch: Penn-ar-Bed) auf Deutsch heißt “Das Ende der Welt” und ist der westliche Zipfel der Bretagne, mit einer beeindruckend schönen, 300 km langen Küste. Sie wird geprägt durch tief ins Land reichende, fjordartige Einschnitte, "Abers" oder "Aven" genannt, dann wieder zerklüftete Felsenküste, große, weite Sandstrände, und von weit ins Meer ragenden Klippen mit phantastischen Aussichten wie Pointe du Raz, Pointe de Corsen und Pointe de Saint Mathieu. Empfehlenswert sind Ausflüge zu den Inseln Batz, Molene, Ouessant. Das Hinterland ist geprägt von seinen Heckenlandschaften, die scheinbar unendlichen, kultivierten Flächen, die abwechseln mit besiedelten Regionen. Die Montagne Noire und die Monts d´Arrée sind einen Besuch wert. Das Finistère bietet nicht nur unverfälschte, zur Erholung einladende Natur, sondern auch Geschichte. Aufgrund ihrer günstigen Lage zu den Seeverbindungen und ihren unzähligen natürlichen Häfen wurde die westliche Bretagne im 15. und 16. Jh. zum Mittelpunkt des Handels zwischen Nord- und Südeuropa. Ein Erlebnis ist auch die Rückkehr der Fischkutter im Hafen von Le Guilvinec oder ein Besuch in der Fayancerie von Quimper (Porzellanmalerei). Diese Töpferwaren haben eine lange Tradition. Die bretonische Küste übte auf viele Maler eine Faszination aus, z.B. Gauguin und Renoir. Viele Werke sind in den Museen von Brest, Pont-Aven und Quimper zu betrachten. Berühmteste Zeugen dieser Zeit sind die “Enclos Paroissiaux”, umfriedete Pfarrbezirke mit Beinhäusern und die mit Skulpturen reich verzierten "Calvaires" (Kalvarienberge), die die durch den Handel wohlhabend gewordenen Orte errichten ließen. Man findet sie nicht in den größeren Städten, sondern nur in kleinen Dörfern. Auch traditionelle Bräuche, wie die berühmten "Pardon" (Wallfahrten), Volksveranstaltungen mit Trachtenumzügen, bretonische Musik, Volkstänze und die bretonische Sprache haben sich im Finistère besonders gut erhalten.
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